Der Zuger Wohnungsmarkt hat versagt. Durch Spekulation und Wachstum
Gemäss Regierungsrat sind lediglich 3–5 Prozent des Wohnraumes im Kanton Zug gemeinnützig. Während Bauland und Wohnraum immer knapper werden, sind die Preise für Boden und Mietwohnungen auf ein extrem hohes Niveau angestiegen. Diese Entwicklung dauert an und das frei verfügbare Einkommen nimmt ab. Viele Familien, junge und betagte Zugerinnen und Zuger wurden bereits zum Wegzug gezwungen. Das wirkt sich auf andere Lebensbereiche aus. So haben viele Vereine und Beizen aufgrund der sogenannten «Entzugerung» Mühe, zu überleben. Weil viele hier arbeiten, sich aber keine Wohnung leisten können, sind Pendlerströme und Verkehrsüberlastung mittlerweile Alltag.
Kein Platz für Junge und Familien?
Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» veröffentlichte im jährlichen Städteranking eine Empfehlung, wo welche Bevölkerungsschicht am besten lebt. Zug wurde dabei als Ressort für Alte und Reiche angepriesen. Diese Entwicklung ist seit Jahren im ganzen Kanton Zug zu beobachten.
Zug ist der reichste Kanton der Schweiz, doch viele Zugerinnen und Zuger können sich das Leben hier nicht mehr leisten. Einheimische und Zugezogene, die hier die Schule besucht, eine Arbeit gefunden und eine Familie gegründet haben, müssen ihre Zuger Heimat verlassen, weil sie die Mieten nicht mehr bezahlen können.
Das Problem betrifft indes nicht nur junge Zugerinnen und Zuger oder Menschen mit tiefem Einkommen. Auch bei Normalverdienenden hat Zügeln Hochkonjunktur. Die Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum bremst diese Entwicklung, indem sie ein klares Ziel formuliert. Bis in 20 Jahren sollen 20 Prozent aller Wohnungen im Kanton preisgünstig vermietet werden.
Preisgünstig bedeutet, dass die Wohnungen nach den vom Bundesamt für Wohnungswesen definierten Grundsätzen des preisgünstigen Wohnungsbaus oder der Kostenmiete vermietet werden.
Förderung und Anreize
Im Initiativtext werden fünf Massnahmen vorgeschlagen, mit denen das Ziel erreicht werden kann. Allerdings dürfen Kanton und Gemeinden weitere Massnahmen ergreifen, um den preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern. So könnten für Private Anreize geschaffen werden, etwa durch höhere Ausnützungsziffern bei der Errichtung eines Anteils an bezahlbarem Wohnraum. Sagen Sie Ja zu bezahlbarem Wohnraum. Gemeinsam schaffen wir die Zuger Trendwende im Wohnungsmarkt!