Die horrende Zunahme der Mietpreise in den letzten Jahren hat gezeigt, dass sich «Angebot und Nachfrage» auf dem Zuger Wohnungsmarkt nicht von alleine regeln. Der Zuger Regierungsrat ist jedoch nicht bereit, dem entschlossen entgegenzutreten und zu handeln. Im Gegenteil: Vor der Abstimmung stiftet er mit falschen Zahlen Verwirrung und nimmt die Anliegen der Bevölkerung nicht ernst. Deshalb starten die Junge Alternative und die JUSO Zug heute mit ihrer Plakatkampagne am Bahnhof Zug.
In seinen Ausführungen zur Abstimmung widerspricht sich der Regierungsrat selbst. Einerseits empfiehlt er die Abstimmung zur Ablehnung, weil er gegen eine «Überregulierung des Wohnungsmarktes» ist, anderseits spricht er davon, dass Zug bereits «27 Prozent an bezahlbarem Wohnraum» habe. Damit stiftet er Verwirrung, denn die Realität sieht anders aus. «Die Regierung hat offenbar dermassen keine Argumente gegen das Anliegen, dass sie sich nicht einmal einig sind, mit welcher Strategie sie unsere Initiative bekämpfen wollen», stellt Sophia Moczko, Co-Präsidentin der JUSO, klar. Der Anteil an bezahlbaren Wohnraum im Kanton Zug wird momentan in unterschiedlichen Studien auf ungefähr fünf Prozent geschätzt.
Das Problem der viel zu hohen Mietpreise ist in Zug bekannt. Eine jüngst veröffentliche Studie des Bundesamtes für Statistik, in der Zug die mit Abstand höchsten Mietpreise aufweist, hat dies eindrücklich bestätigt. Um das Problem der steigenden Bodenpreise effektiv zu lösen, bieten wir mit unserer Initiative, die bis in 20 Jahren 20 Prozent des Wohnraums Kriterien des preisgünstigen Wohnungsbaus bzw. der Kostenmiete unterstellen will, einen vernünftigen Vorschlag.
«Mit seiner fragwürdigen Informationspolitik beweist der Regierungsrat, dass er die Sorgen der Zuger Bevölkerung nicht ernst nimmt und an dieser vorbeipolitisiert», so Konradin Franzini, Co-Präsident der Jungen Alternative. «Statt unsachliche Verwirrung zu stiften, sollen Regierung und Gemeinden mit sinnvollen und vernünftigen Instrumenten endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und dafür sorgen, dass nicht noch mehr Zuger Familien und Junge dem Marktversagen zum Opfer fallen», ergänzt Yannick Ringger vom Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum. Deshalb braucht es ein Ja zur Initiative für bezahlbaren Wohnraum, mit der Regierung und Gemeinden ihren Massnahmenkatalog endlich zielgerichtet und nachhaltig einsetzen können.